
Die Freien Wähler im Nürnberger Land, bestehend aus den Fraktionsvertretern des Kreistags, der Hersbrucker Stadtratsfraktion, Vorstandsmitgliedern des Kreisverbands, den FW-Bürgermeistern des Nürnberger Landes sowie dem Landrat des Nürnberger Lands, hat sich zu einem intensiven Austausch mit Verantwortlichen des Krankenhaus Hersbruck vor Ort getroffen.
Bei dem Gespräch, an dem sowohl der Geschäftsführer Dr. M. Hitzschke als auch Belegarzt Markus Kirschke sowie von der Chirurgisch/Orthopädischen Praxis Dr. Riedel teilnahmen, wurde noch einmal deutlich, vor welchen Herausforderungen die Beteiligten stehen. Es braucht eine Bundes- und Landespolitik, die dafür sorgt, Bürokratie abzubauen umso Ärzte und Pflegepersonal verstärkt weg vom PC und hin zum Patienten bringt. Das jetzige System, das teilweise auf die “Selbstausbeutung” der Leistungserbringer setzt, gefährdet in der Konsequenz die Wirtschaftlichkeit solch kleiner Häuser. In dem Gespräch wurde nochmals deutlich, dass die nachkommende “Ärztegeneration” den gleichen Anspruch auf Vereinbarkeit von Familie und Beruf setzt, wie andere Fachkräfte auch.
Die Freien Wähler wollen alles daran setzten, die gute medizinische Versorgung in der Hersbrucker Schweiz auch zukünftig zu gewährleisten. Dazu ist es notwendig, den bei dem, durch Bürgermeister Robert Ilg, initiierten ersten „runden Tisch“ angestoßenen, konstruktiven Austausch fortzuführen. Ziel ist es dabei, diese sehr gut funktionierende, und in Bayern vielleicht einzigartige Einheit (Belegärzte mit Intensivabteilung, chirurgische ambulante Praxis, Notfallversorgung durch Zusammenarbeit mit der Hersbrucker Ärztegenossenschaft) länger als die jetzt noch geplanten fünf Jahre zu erhalten.
Bei dem wichtigen Thema Gesundheitsversorgung, kann am Ende der Erhalt des Krankenhauses, nicht nur von der Wirtschaftlichkeit abhängig gemacht werden. Natürlich haben politische Vorgaben, in erster Linie auf Bundesebene, bewusst dafür gesorgt, dass das Korsett kleinerer Einheiten immer enger wird. Von den politisch Verantwortlichen erwarten die Freien Wähler, deshalb hier auch eine stärkere, finanzielle Unterstützung, ggf. durch die Auflage eines Sonderförderprogramms.
In der jetzigen Phase gilt es alle Ideen zu sammeln, wozu alle auch eingeladen sind, die dem erklärten Ziel, dem Erhalt des Hauses, näher kommen. Dazu ist aus Sicht der Freien Wähler eine hauptamtliche, koordinierende Stelle auf Landkreisebne notwendig. Diese kann über die Einführung der “Gesundheitsregion plus” im Nürnberger Land gut dargestellt werden. Einen weiteren Aspekt führt Landrat Armin Kroder, der mit seiner Behörde in einem Katastrophenfall Verantwortung trägt, an: “Bei einem Massenanfall von zu Versorgenden werden uns hoch ausgelastete Betten, die zentralisiert worden sind, vor weitere Herausforderungen stellen”.
Zum Abschluss bestand Einigkeit darüber, dass es weitere Gesprächsrunden wie diese braucht, um gemeinsam nach den besten Möglichkeiten für Hersbruck und die Umgebung zu suchen.