Besuch Wasserwerk am Lindlberg

Besichtigung Wasserwerk am Lindlberg

Bürgermeister Robert Ilg freute sich, neben den FRB Vorsitzenden Norbert Winkler und Marco Schnellinger, sowie zahlreichen FRB Stadträten auch viele Interessierte aus der Bevölkerung am Wasserwerk begrüßen zu dürfen. Zudem drückten die Kandidaten der Freien Wähler für Land und Bezirk Felix Locke, Julia Hacker und Landrat Armin Kroder ihr Interesse an dem wichtigen Thema durch ihre Anwesenheit aus.

Als Fachmann führte HEWA Geschäftsführer Harald Kiesl durch die Anlagen am Lindlberg und erklärte anschaulich, wie das Wasser aus dem Boden in den privaten Wasserhahn gelangt. Es kommt aus dem örtlichen Tiefbrunnen oder einer der rings um Hersbruck verteilten Quellen. Dort wird es gefiltert und in sogenannte Hochbehälter geleitet, welche sich auf das ganze Stadtgebiet verteilen. „Durch das breit aufgestellte Netz, mit Tiefbrunnen, Quellen und Hochbehältern, ist die Wasserversorgung in Hersbruck vollkommen redundant und kann auch im Falle eines flächendeckenden Stromausfalls für ca. 3 Tage aufrechterhalten werden“, so Kiesl. Von den Hochbehältern aus können nahezu alle Teile Hersbrucks direkt und ohne zwischengeschaltete Pumpen mit Trinkwassser versorgt werden. Lediglich für die höhergelegenen Ortsteile wie z.B. Ellenbach sind Druckerhöhungsanlagen nötig.

Aufgrund der Boden- und Gesteinsbeschaffenheit der Hersbrucker Alb, hat unser Trinkwasser zwar einen gewissen Kalkgehalt, Schadstoffe sind in den Wasservorräten jedoch keine vorhanden: Das Tiefengrundwasser ist ohnehin gut abgeschirmt und auch die oberflächennäheren Quellen sind durch ihre Lage im Wald oder unter dicken Tonschichten gut vor z.B. landwirtschaftlichen Nitratbelastungen geschützt.

Jahreszeitlich bedingt, liefern die Quellen im Sommer weniger Wasser, das kann aber problemlos mit einem größerer Anteil Tiefengrundwasser ausgeglichen werden. Im Winter kann dann das Grundwasser durch einen höheren Quellwasseranteil geschont werden. „Über das Jahr gesehen, kann sich dadurch mehr Tiefengrundwasser neu bilden, als entnommen wird,“ beantwortete Kiesl eine entsprechende Nachfrage. Zusätzlich sollen weitere oberflächennahe Quellen reaktiviert werden, wie z.B. die Hansgörglquelle, welche direkt an das Wasserhaus am Lindlberg angeschlossen wird.

Interesse an der Veranstaltung zeigte auch Kirchensittenbachs Bürgermeister Klaus Albrecht. Nicht ohne Grund: Im Gegensatz zu Hersbruck hat die Riegelsteingruppe schon heute mit Herausforderungen zu kämpfen, die sich in Zukunft noch verschärfen könnten. Im Rahmen einer längerfristigen Strategie zur regionalen Wasserversorgung arbeiten die Wasserversorger von Alfeld bis Bayreuth daher schon seit geraumer Zeit an einem perspektivischen Zusammenschluss der einzelnen Versorgungsgebiete mit sogenannten Verbundleitungen. Diese flächendeckenden Versorgungssysteme sind deutlich robuster gegenüber Störungen, wie lokalen und saisonal bedingt geringeren Quellschüttungen sowie Defekten oder Störungen in den Anlagen selbst.

Für die weitere Ausgestaltung dieser Planungen wünschen sich HEWA wie auch Albrecht, an die Landtagskandidaten gewandt, Förderungen seitens des Freistaates. Diese könnten bei den lokalen Versorgern vermutlich mehr Versorgungssicherheit bewirken als teure Prestigeprojekt, wie eine Wasserleitung vom Bodensee nach Nordbayern. Vor diesem Hintergrund zeigten sich die Anwesenden auch der Einführung eines sogenannten Wassercents offen, vorausgesetzt die dadurch generierten Einnahmen kommen auch wirklich direkt der Trinkwasser Infrastruktur zu Gute.

Info: Unter “WasserCent” versteht man eine geringe Gebühr, die bei der Entnahme von Trinkwasser an die Allgemeinheit entrichtet werden muss. Derzeit ist das in Bayern noch völlig kostenlos, wodurch vor allem Getränkekonzerne massiv profitieren.

Landrat Armin Kroder lobte in seinem abschließenden Grußwort die Weitsicht von HEWA Geschäftsführer Harald Kiesel und seinen Vorgängern. Durch deren Entscheidungen ist die Wasserversorgung in Hersbruck gut für die Zukunft aufgestellt. Trotzdem mahnte er die Anwesenden zum verantwortungsvollen Umgang mit der lebensnotwendigen Ressource. Beim Wassersparen kann jeder ganz einfach bei sich selbst anfangen und damit am Ende auch bares Geld sparen.

Bericht: Marco Schnellinger
Fotos: Christina Bleisteiner / Ilona Ilg / Marco Schnellinger

Besichtigung Wasserwerk

Besichtigung Wasserwerk am 15.09.2023, 14.00 Uhr, Wasserhaus am Lindlberg

Wie stellen wir unsere Trinkwasserversorgung auch in Zukunft sicher?

Bürgermeister Robert Ilg und HEWA informieren vor Ort.

Herzliche Einladung an alle Interessierten am 15. September 2023 um 14.00 Uhr im Wasserhaus am Lindlberg (Wasserhaus der Stadtwerke in Altensittenbach)!