Symbolbild: Marco Schnellinger
Leider müssen wir das Foto vom letzten Jahr nochmal aus der Schublade ziehen – das Strudelbad bleibt dieses Jahr geschlossen. Uns und den Stadträten der anderen Fraktionen fiel das nicht leicht! Wenngleich die Entscheidung letztlich mit nur einer Gegenstimme gefallen ist, sind wir sicher, dass der GESAMTE Stadtrat das Bad unter vertretbaren Umständen gerne geöffnet hätte.
Neben den aus dem letzten Jahr bekannten Einschränkungen im Betrieb (Hygienekonzept, Zeitslots, …) und der noch laufenden Sanierungsarbeiten, gibt es dieses Jahr auch eine ganz spezielle finanzielle Situation:
Vergangenes Jahr wurden der Stadt Hersbruck Stabilisierungshilfen vom Freistaat in Höhe von 2,6 Mio. € nur gewährt, da der Stadtrat bei der Haushaltsplanung u.A. im Bereich der “freiwilligen Leistungen” (dazu gehört auch das Strudelbad) Einsparungen und einen maximalen Defizitausgleich für das Bad in Höhe von 650.000,-€ beschlossen hatte.
Dieser Rahmen würde bei einer Badöffnung jedoch dramatisch überstiegen:
Der “Corona-Betrieb” im vergangenen Jahr hatte schon einen Verlust von ca. 850.000,-€ verursacht. Aufgrund der dringenden Sanierungsarbeiten, die ihrerseits Kosten bedeuten und zudem zu einer verkürzten möglichen Öffnungsdauer führen, würde das Defizit im Jahr 2021 noch einmal deutlich höher ausfallen. Das ist im Hinblick auf die Konsequenzen, einer wahrscheinlichen Rückforderung der bereits erhaltenen millionenschweren Stabilisierungshilfen, für unsere Mandatsträger nicht verantwortbar.
Text: Marco Schnellinger
Ergänzung, da Zahlen abweichend von HZ-Bericht:
Das Defizit 2020 in Höhe von 850.000,-€ bezieht sich auf den gesamten Badbetrieb des Kommunalunternehmens Strudelbad/Therme, welches aus dem städtischen Haushalt, sozusagen als „freiwillige Leistung“, ausgeglichen wird. Der Anteil des Strudelbades alleine betrug davon letztes Jahr ca. 479.000,-€. Dieser ergibt sich aus Ausgaben in Höhe von 519.000,-€ (Gehälter, Betrieb, Investitionen, …) minus der, Corona bedingt sehr gering ausgefallenen, Eintrittseinnahmen in Höhe von etwa. 40.000,-€. Zum Vergleich: In „normalen Jahren“, mit sowohl höheren Einnahmen als auch geringeren Ausgaben (Stichwort „Zusätzliche Hygienemaßnahmen“), beträgt das reine Strudelbaddefizit zwischen 200.000,- und 250.000,-€.